Thursday 3 January 2013

Weimar – du bist so wunderbar

Von Jena aus sind es nur schlappe 15 Minuten und schon erreicht man die Kulturstadt Weimar. Es gibt dort viele Sehenswürdigkeiten zu besichtigen: nebst zahlreichen Kirchen und Denkmälern auch das Liszt Haus, Schillers Wohnhaus mit Schiller Museum oder beispielsweise die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Leider haben wir einerseits nur einen halben Tag für den Städtebesuch einberechnet, zudem war Dezember (also generell reduzierte Öffnungszeiten) und es hat auch schon früh eingedunkelt, so dass man ab etwa 16.30 Uhr nicht mehr besonders viel von Weimars Sehenswürdigkeiten erkennen konnte. Deshalb beschränkten wir uns auf das unten abgebildete Wohnhaus...

Wer hat wohl im gelben – bescheiden kleinen ;-) – Haus gewohnt?
Genau – kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) höchstpersönlich! Sein Wohnhaus und das Goethe Nationalmuseum haben wir dann auch besucht.
  
Bereits beim Eintreten wurden Goethes Besucher mit einem freundlichen 'Salve' begrüsst (und wir natürlich auch). Zu besichtigen war fast das komplette Wohnhaus, Arbeits- und Schlafzimmer wurden so belassen, wie sie zum Zeitpunkt von Goethes Tod vorzufinden waren. Der Mann liebte Ordung! Was wohl auch ganz gut war, schliesslich hat der Poet nicht nur ein grosses literarisches Werk hinterlassen, sondern war auch Wissenschaftler mit entsprechender Bibliothek (sage und schreibe 7000 Bände) und leidenschaftlicher Kunstsammler.

Um seinen Sammlungsobjekten ein gebührendes Zuhause zu geben, liess Goethe eigens konstruierte Schau- und Aufbewahrungsschränke erbauen. Zu seinem Todeszeitpunkt besass er beispielsweise eine Mineraliensammlung mit rund 17'800 Steinen.

Auf diesem 'hammer' Instrument (im wörtlichen Sinn) spielte nicht nur Goethe, sondern beispielsweise auch sein junger Zeitgenosse Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Ausblick auf den grossen Privatgarten im grün-braunen Winterkleid.
Ob sich Goethe auch als Gärtner betätigt und fleissig Unkraut ausgerupft hat, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Dass er sich für die Naturwissenschaften interessierte, ist aber allgemein bekannt. Wobei ihm der eigene Garten wohl zu klein war. So unternahm das Universalgenie ausgedehnte Reisen durch ganz Europa. In den Genuss des Gartens kam daher wohl vor allem Goethes Ehefrau Christiane.

Blick auf den Frauenplan (so heisst der Platz).
Sogar mit Kutsche! Ganz wie zu Goethes Zeiten...

Zudem gab es auch ein kleines Lesezimmer für Besucher. Da habe ich mir schnell den 'Faust' reingezogen ;-)
(aber Psst: war nur die Kinderbuch-Version).

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