Thursday 21 March 2013

isi: Tag 2


Auch am verschneiten und kalten zweiten Tag der isi haben wir uns wieder ein bisschen weitergebildet. Das Tagesprogramm sah folgendermassen aus:

  • 10.30 Uhr: Gerhard Lustig Preis – Vorträge. An jeder isi wird der Gerhard Lustig Preis für die beste Masterarbeit der letzten zwei Jahre vergeben (die isi findet nur alle zwei Jahre statt). Jede Hochschule durfte zwei ihrer Arbeiten, bzw. Student/innen vorschlagen, sechs wurden dann nominiert. Diese sechs Preisanwärter/innen präsentierten ihre Arbeit und stellten sich den Fragen des Publikums. Im Folgenden bewertete eine Jury die Vorträge und entschied sich für einen Gewinner, der am Abend bekannt gegeben wurde. Was man als aussenstehende Beobachterin sagen kann ist, dass viele Themen (nicht nur die der Masterarbeiten sondern generell in der Informationswissenschaft) sehr technisch sind. Die klassischen Gebiete Bibliothek, Dokumentation und Archiv werden zunehmend an den Rand gedrängt und sind spätestens ab Masterniveau nicht mehr extrem relevant. Indes werden viele online Tools entwickelt, die z.B. die Internetsuche ("Retrieval" in der Fachsprache) erleichtern sollen, oder das wissenschaftliche Arbeiten mit elektronischen Dokumenten unterstützen. Programmierkenntnisse sind da ein Muss! Selbstverständlich wird alles wissenschaftlich unterlegt (also Forschungsfragen, Hypothesen, Methoden, Untersuchungsergebnisse, Fazit und Ausblick).
  • 12.30 Uhr: Mittagspause. Ereignislos und gleich wie gestern.
  • 13.30 Uhr: Session 6 "Digitale Bibliotheken und Portale". Da die isi international ist und total vermutlich nur drei (auf keinen Fall mehr als fünf) nicht deutschsprachige Teilnehmende da sind, werden die Vorträge grösstenteils auf Englisch vorgetragen. Oder etwas, das der englischen Sprache ähnelt. Auch heute wurde ich wieder (bitter) enttäuscht. Viele Präsentationen verlieren durch den Wechsel ins Englische ihren Reiz. Die Referenten müssen sich so sehr auf die Sprache an sich konzentrieren, dass sie extrem langweilig werden und sich in lebende Schlaftabletten verwandeln (wenn ich das so sagen darf). So profitiert man viel mehr, wenn man sich den Text im Buch durchliest und sich das (oftmals qualvolle) Absitzen im Hörsaal erspart. Ansonsten wartet man nämlich nur, bis der nächste Aussprachefehler geschieht (oder Grammatikfehler, von denen hab ich heute auch einige gehört). Da praktisch alle Teilnehmenden sowieso aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz (wir sind ja schliesslich mit 30 Teilnehmenden der HTW Chur die grösste Delegation) kommen, wäre es wohl klüger, die isi offiziell auf Deutsch abzuhalten. Zwar geht da der internationale Touch verloren, ist aber alle Mal besser, als sich durch die Sessions kämpfen zu müssen. Ich gebe natürlich zu, dass ich durch meinen Auslandaufenthalt etwas "bevorurteilt" bin (bzw. weiss, was gutes Englisch ist), aber auch andere Teilnehmende haben sich geärgert.
  • 15.30 Uhr: Kaffee-Pause und Sektempfang. Da in Kürze die 6. Auflage des Standardwerks der Informationswissenschaft erscheinen wird (die "orange Bibel", wie sie von Insidern genannt wird), gab der Verlag einen kleinen unauffälligen Apéro. Da sind wir natürlich geblieben, ist unser Studienleiter doch einer der Herausgeber. Das Buch gibt es leider noch nicht zu kaufen und ist mit über 100 Euro auch auf der teuer-kostspieligen Seite.
  • 19.30 Uhr: Festakt mit Preisverleihung. Eines der isi-Highlights fand heute Abend statt. Ein edles Abendessen im Kutschstall (Kutschen gab es keine mehr) inklusive Gerhard Lustig Preisverleihung. Leider hat die Kandidatin der HTW Chur den begehrten ersten Preis (500 Euro) nicht erhalten. Trotzdem war die Gesellschaft der anderen Teilnehmenden nett, das Essen fein und mit dezenter musikalischen live Unterhaltung wurde der Abend jazzig untermalt (Kontrabass & Saxophon).

Nun neigt sich mein Potsdam-Aufenthalt bereits dem Ende zu. Morgen Vormittag gibt's die letzten isi-Beiträge für uns und am Nachmittag fliegen wir mit Air Berlin zurück in die warme Schweiz :-) (glücklicherweise haben wir nicht Lufthansa gebucht!)


PS: Eigentlich hätte ich noch ein paar Fotos bereit, leider ist die Internetverbindung im Hotel nicht so der Hit. Um meine Nerven zu schonen, werde ich die Fotos von der Schweiz aus nachliefern. Also dran bleiben und wieder auf meinen Blog kommen!

2 comments:

  1. Was war das denn mit Lufthansa? Vlt. bin ich da "out of touch" und die machen gerade schlechte News - aber zumindest vor einigen Jahren waren die nicht _so_ schlecht (und mindestens musste man nicht alle Ansagen in 13 Sprachen über sich ergehen lassen wie bei gewissen anderen Airlines ...) :)

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  2. Offenbar habe das Lufthansa-Personal gestreikt?

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