Keine Zeit für nichts...

Momentan geht es mir wie Calvin (siehe unten): wenn sich die Arbeit bloß von selbst erledigen würde...!

...hat bei mir übrigens auch nicht funktioniert. Leider.

Botz Blitz - wie Blank es wird!

Heute morgen hab ich mein Zimmer wieder großflächig ausgeräumt - mir reicht es, ich ziehe wieder einmal um ;-) Nein, nein: mit einem Teppich-Shampoo hab ich fast den ganzen Boden eingeschäumt und den Schaum eingearbeitet. Nun reinigt sich mein Teppich von selbst und in 1.5 Stunden kann ich einfach alles wegsaugen. Hoffentlich ist das Ergebnis wirklich so toll, wie es das Produkt verspricht! So fühle ich mich wieder ein bisschen heimischer (wenn der Boden fleckig und schmutzig ist, hat man immer das Gefühl man sei in einem Hotelzimmer statt zu Hause und getraut sich kaum barfuss herumzulaufen).
Zudem hab ich gestern einen neuen Schreibtisch aufgebaut, ebenso ein Nachttischlein. Dann ist ein neues Schreibtischlämpchen gekommen und Haken um innen an der Tür Jacken und Mäntel aufzuhängen. Ach ja: mein Öfelchen ist auch schon da. Morgen wird ein größerer Schrank geliefert und nächste Woche dann (hoffentlich) mein neues Bett. So wird es richtig gemütlich!

So fest hat es glücklicherweise dann doch nicht geschäumt...

PS: für allfällige inhaltliche Wiederholungen entschuldige ich mich - manchmal ist es schwierig den Überblick zu behalten und sich zu erinnern, was bereits alles niedergeschrieben ist.

PPS: auf die Alliteration im Titel wollte ich nicht verzichten, auch wenn es eigentlich "Potz Blitz" heißen sollte...

Ein Kommentar aus der Arbeitswelt

Für zwei Wochen vertrete ich meine Chefin die im Urlaub ist (an der Schule, die meine Hauptauftraggeberin ist). Wer sagt denn, dass man als Lehrer keine Karriere machen kann! Harrharrharr... Um ehrlich zu sein: so wahnsinnig aufregend ist es nun auch wieder nicht. Meine Aufgaben bestehen hauptsächlich darin Emails zu beantworten und den Telefonbeantworter abzuhören. Bei neuen Schülern darf ich aber auch Verträge machen und Rechnungen verschicken. Ist auf jeden Fall spannend, einen Einblick in das Management einer kleineren Sprachschule zu erhalten!
Generell merkt man, dass es so langsam auf September und aufs Herbstsemester zugeht: Ich habe diese Woche bereits zwei Anfragen von Sprachschulen erhalten, die Lehrer suchen. Wobei die eine etwas zu weit von mir entfernt ist und die zweite eigentlich eine Spanisch-Schule ist (laut ihrer Website, sie suchen aber einen German tutor).
Mittlerweile bin ich in einer Position, wo ich nicht mehr jedes Angebot annehmen muss - das ist ein ganz ungewohntes und neues Gefühl, auch Nein sagen zu können/müssen...

Karriere - ich komme!

'你好' [nǐ hǎo]

Das heißt "Hallo" und ist chinesisch. Konnte ich aber noch nicht, als ich den Londoner Stadtteil China Town mit Marita besucht habe. Witzig ist ja, dass dort sämtliche Schilder nicht nur in Englisch, sondern auch in Chinesisch angeschrieben sind. Also z.B. auch meine Bank HSBC, die Apotheke und so weiter. Ansonsten habe ich mich nur sehr kurz dort verweilt - es gibt aber viele chinesische Restaurants (in einem von denen waren wir - vorzügliches Essen!) und viele "Ramsch-Läden", die einfach alles verkaufen... Trotzdem: ein (kurzer) Besuch ist China Town auf jeden Fall wert.

Schnell mit dem iPhone geschossen: einer der Eingänge in China Town. Sehr majestätisch!

Update aus Ealing

Heute habe ich meinen ersten "ganzen" Tag im neuen Zuhause verbracht. Was das Schönste ist: morgens aufzuwachen und die absolute traumhaft schöne Stille zu genießen. Nebst ein paar Vögelchen ist absolut gar nichts zu hören! Das war an der Grovelands Road ganz anders: Fußgänger, alle 20 Minuten der Bus, der um die Kurve abbremsen und dann das Hügelchen hinauf wieder Gas geben musste, Müllabfuhr, hupende Autos etc. Agnes hat mir heute erzählt, dass es auf ihrer Seite (zur Straße hinaus) überhaupt nicht still sei. Ha! 1:0 für mein Kämmerchen :-)
Es gibt aber noch einiges zu tun und verbessern: am Dienstag kommt ein größerer (und normaler) Schreibtisch, ein höherer Stuhl (den jetzigen habe ich aus der Küche geklaut), ein elektrisches Öfelchen (habe die Winterkleider ausgepackt und in der Nacht mit Faserpelz geschlafen), ein Wäscheständer, Kleiderhaken für an die Tür damit ich auch meine Jacken und Taschen auspacken kann und ein kleines Nachttischlein. Etwas später wird dann noch ein größerer Kleiderschrank und ein Bett geliefert (inklusive neuer Matratze). Zudem werde ich am Dienstag den Teppich reinigen (Tipps sind herzlich willkommen! Habe einen Vanish-Teppichreiniger gekauft), dann fühle ich mich wieder etwas heimischer im Zimmer.
Leider ist es hier fast zu feucht (das pure Gegenteil zum vorherigen Zimmer): als ich gestern gewaschene Wäsche aufgehängt habe, war heute morgen sämtliches Papier gewellt...

Das Büsi von Agnes hat mir am ersten Tag einen Besuch abgestattet...

...auch der Katze scheint der Blick auf den Garten zu gefallen.

Eine Bildergeschichte

Es ist schon spät, aber ich bring es nicht über's Herz, den Blog noch länger zu vernachlässigen. Darum hier eine kleine Foto-Serie/Bildergeschichte vom Umzug. Kommentare dazu gibt's dann bis Sonntag Abend... Jetzt nur ganz kurz: die Gegend ist super-schön, das Zimmer heimelig und alles ist noch recht chaotisch. Es kann also nur noch besser werden :-)

Mein altes Zimmer vor dem Packen

Gepackt und abholbereit: ein riesiger Haufen. Meine Sachen scheinen sich in den letzten sechs Monaten verzehnfacht zu haben!

Gähnende Leere im alten Zimmer.

Tschüss Luxus!

Morgens um halb acht bereits abfahrbereit. Alles hat ziemlich genau in den Van gepasst...

Chaos in meiner neuen Kammer. Der Boden ist kaum sichtbar.

Provisorisch eingerichtet. Es fehlen noch: ein Bett, ein richtiger Schreibtisch und ein grösserer Kleiderschrank.

Und die andere Hälfte. Vorläufig hab ich einfach mal alles ins Regal gestellt, um möglichst viel Bodenfläche frei zu bekommen :-)

1111

So eine schöne Schnapps-Besucher-Zahl, da braucht es schon einen extra Blog-Eintrag :-)

Ein Schrittlein näher am neuen Zuhause

Heute Abend haben wir den 24seitigen Vertrag unterschrieben. Dazu mussten wir auf jeder Seite rechts unten unsere Initialen hinkritzeln und am Schluss zwei Mal unterschreiben. Aber ein gutes Gefühl ist das schon, jetzt sind wir praktisch schon mit einem Fuß in der Wohnung. Die Schlüssel gibt's aber erst morgen um 8.30h (wenn die Agentur öffnet).
Unser Umzugsplan startet früh: um 6h beginnen Agnes und Lizzie mit dem Van beladen (ein Kollege von Agnes hat sich bereit erklärt uns zu helfen) bei sich und kommen dann zwischen 7h und 7.30h zu mir. Hoffentlich hat alles Platz! Das ist halt immer sehr schwierig abzuschätzen und dann ist "Van" ein sehr dehnbarer Begriff. Aber wie sagt man so schön: Wird schon schief gehen!

Das bescheidene Häuflein Material bei mir im Zimmer. Noch ohne Drucker und zwei weiteren Taschen. Hinzu kommt noch mein Exercise Bike, das nicht mal mehr auf dem Foto Platz hatte. Hoffentlich passt es wenigstens in den Van!

Er nähert sich, der Umzug

Zwar haben wir den Vertrag noch immer nicht unterschrieben weil wir ihn noch immer nicht von der Agentur erhalten haben und einige Details sind noch immer unklar, aber falls doch noch alles klappt, werden Agnes, Lizzie und ich den Vertrag am Montag Abend unterschreiben und am Dienstag Morgen in die neue Wohnung einziehen. (was für ein Monstersatz!)

Hier eine Karte von London um das ganze geographisch zu illustrieren: seit anfangs Februar habe ich in N15 (South Tottenham/Stamford Hill) gewohnt - nun ziehe ich nach W5 (Ealing Broadway) um. Eine Reise quer durch die Stadt!

Arbeiten tu' ich übrigens meistens in EC oder E1...

Stomp!

Am Donnerstag Abend haben Marita und ich uns relativ spontan "Stomp" gegönnt. Mit Half-Price Tickets für £25 statt £50 haben wir beste Plätze in der ersten Reihe auf dem Balkon erhalten. Und es war super! Mit Besen, Abfalleimern, Zeitungen, Zündholzschächtelchen, Tonnen, Feuerzeugen, Füssen und Händen wurde Rhythmus in den verschiedensten Variationen erzeugt. Zeitweise hat es ein bisschen an "Street Lord of the Dance" erinnert :-) Alles wurde mit unglaublich viel Humor, der das Publikum so richtig begeistert und gut gelaunt in den Abend entließ, präsentiert. Ein Erlebnis das ich nur weiterempfehlen kann!
Und das Tüpfelchen auf dem i: etwas rechts von der Mittelachse am Bühnenbild hing doch tatsächlich ein Schweizer Ortsschild von Niederweningen!

War da was...?

Es ist wieder Ruhe in die Stadt der Banken eingekehrt. Eine Woche nach Ausbruch der Unruhen scheint es, als wäre nie etwas gewesen. Aber nur auf den ersten Blick.

In den betroffenen Gebieten sind viele Schaufenster mit Holzbrettern zugenagelt, weil die Fenster zerschlagen wurden. Es wurde viel für die betroffenen Familien und Leute, die durch die Krawalle obdachlos geworden sind, gesammelt. Und natürlich sind alle Gefängnisse voll. Es wird im Schnellverfahren verurteilt. Die Täter stammen nicht nur aus ärmeren Schichten, auch Millionärsnachwuchs, Models und Profi-Sportler müssen büßen. Ist auch recht so! Wobei minderjährige Täter wohl mehr oder weniger schadlos davonkommen.

Tausend!

Keine Angst, das wird kein Countdown von 1000 Tagen (das würde ja ungefähr drei Jahre dauern!). Aber ich muss schon noch kurz darauf aufmerksam machen, dass diese Seite bereits über 1000 Besucher verzeichnet hat. So toll! Herzlichen Dank für euer Interesse - so macht das Blog schreiben richtig Spaß (auch wenn manchmal etwas die Zeit dafür fehlt).

Hier noch eine interessante Statistik zum Blog-Publikum :-)

...drauf klicken für eine vergrößerte Ansicht...

Außer Kontrolle

Die Krawalle, Plünderei und Straßenkämpfe gehen weiter und breiten sich aus. Dies nicht nur in London, sondern sogar in weitere Städte (u.a. Manchester). Es herrscht Ausnahmezustand!

Am helllichten Tag liefern sich Jugendliche mit der Polizei Straßenkämpfe

Läden werden aufgebrochen und geplündert

Hier ein paar Zahlen und Fakten:

• bis heute Abend wurden fast 600 Personen verhaftet
• die Gefängnisse sind voll, verhaftete Personen werden in Zellen ausserhalb Londons "untergebracht"
• die Polizeipräsenz wird von gestern 6'000 auf heute 16'000 erhöht (alle müssen aus Urlaub/Abwesenheit zurückkehren, von anderen Städten werden Polizeikräfte hinzugezogen)
• in anderen Städten wird von "copy cat activities" gesprochen (also Trittbrettfahrern)
• schon längst geht es nicht mehr um den ursprünglichen Protest gegen Polizeigewalt, sondern einfach nur noch um Vandalismus und Plünderer
• sogar in Ealing (ja, dort wo ich ab in einer Woche wohnen werde!) wurde gewütet: zerschlagene Schaufenster, abgebrannte Autos und ausgeraubte Restaurants und Läden (u.a. ein Laden für Baby-Bekleidung!)
• die Täter sind vor allem Jugendliche (zwischen 14-20 Jahren) --> vielerorts sind Stimmen laut geworden, die die Eltern auffordern, ihren Nachwuchs zu Hause zu behalten. Ist meiner Meinung nach berechtigt: mit 14-16 Jahren haben Jugendliche nichts mitten in der Nacht auf den Straßen zu suchen!
• Plünderei pur: sogar 40'' Fernsehgeräte werden geklaut, um nur nach ein paar Metern wieder weggeworfen zu werden, weil die Täter merken, dass sie sie gar nicht tragen und gleichzeitig rennend flüchten können
• Alle Läden waren heute bereits spätestens um 18 Uhr geschlossen. Fast gespenstisch!
• Der Primeminister David Cameron hat heute eine Ansprache gehalten, das Parlament kommt am Donnerstag für eine Extra-Session aus der Sommerpause zurück
• Übrigens wurde auch das morgige Freundschafts-Fußball-Länderspiel abgesagt, weil die Polizei momentan schlichtweg anderweitig beschäftigt ist...

Zum Glück sind einige meiner SchülerInnen momentan im Urlaub und ich muss nicht unmittelbar durch die "Gefahrengebiete" reisen. Wobei man nie weiß, wo genau das Chaos als nächstes ausbricht. Heute wurde sogar am Oxford Circus gewütet! Hoffen wir, dass sich die Lage bald wieder beruhigt...

Protest, Krawalle und sinnlose Zerstörung

Gestern Abend und die Nacht durch hab ich ständig Helikopter in der Luft schweben gehört (und gesehen). Da hab ich mir noch nicht viel dazu gedacht und einfach angenommen, die seien wegen einem Tottenham-Fußballspiel zur Sicherheit da. Weit gefehlt!
Die ganze Geschichte hat vor zwei Tagen ihren Anfang genommen: Ein junger Mann wurde von der Polizei nach einer Auseinandersetzung erschossen (das muss auch nicht sehr weit von meinem Wohnhaus entfernt passiert sein!). Nun sind gestern Abend/Nacht Protestanten auf die Tottenham High Road gegangen. Gestartet haben sie bei der Tottenham Police Station, die eine Busstation von der Seven Sisters U-Bahnstation entfernt ist (zum Glück von mir weg und nicht in meine Richtung). Das Ganze ist in riesige Krawalle ausgeartet: zwei Polizeiautos, ein Doppeldeckerbus und jenste Häuser und Supermärkte (z.B. auch ein Aldi) sind komplett ab- und ausgebrannt! Die Polizei war natürlich lange Zeit komplett überfordert (wenn überhaupt präsent) und heute morgen wird in den Medien berichtet, dass acht Polizisten im Spital seien. Ansonsten hat es offenbar zum Glück keine Toten gegeben, aber viele Leute haben nun nichts mehr als ihren Pyjama, den sie anhatten, als sie aus ihren brennenden Häusern flüchten mussten. Und diese Gegend ist nicht für ihre reichen Bewohner bekannt...

sinnlose Gewalt in Tottenham, London

brennender Bus

Nun ist das ganze Gebiet großräumig abgesperrt und die Polizei muss immer noch vereinzelte Gewaltausbrüche eindämmen. Der letzte große Gewaltausbruch hat hier offenbar 1985 stattgefunden und seitdem hat sich die Region erholt. Nun ist Tottenham "back to square one".

Da kann ich persönlich froh sein, dass ich in neun Tagen in den Westen ziehen werde. Dort wohnt der eher gehobene Mittelstand und Zerstörung und Krawalle in diesem Ausmaß sind undenkbar.

weitere Infos und Bilder: www.dailymail.co.uk oder bei Youtube "Tottenham Riot 2011" eingeben

Wochenrückblick

Überglücklich bei der Ankunft am Flughafen Kloten: nach neun Monaten endlich wieder Schweizer Boden unter den Füßen!

Lang lang scheint's schon wieder her, aber meine Schweizer Woche war sehr schön gewesen, wenn auch extrem vollgepackt und genau genommen nicht wirklich "Urlaub". Dafür hab ich jede Menge erledigen können:
- beim Einwohneramt abmelden
- Krankenkasse kündigen
- Unfall- & Hausratsversicherung auflösen
- Natel-Abo in Prepaid umwandeln (nun kann ich mein iPhone auch hier in GB benutzen, ohne dafür gleich ein kleines Vermögen zahlen zu müssen)
- zwei Steuererklärungen schreiben (2010 & 2011) - ächz stöhn
- alte Kisten aus meiner Schulzeit durchschauen und ausmisten

Es gab aber auch Erfreuliches und Schönes:
- Zeit mit der Familie verbringen
- Freunde und Kollegen treffen
- Schweizer Brot essen (und all die vielen anderen Sachen, die ich hier vermisst habe)
- alle meine Sachen wieder mal sehen und herzen
- ein elektronisches Cello von meinen Eltern geschenkt bekommen!!!!!!!! (ist noch nicht hier, das wird dann direkt an die neue Adresse geschickt)
- in meinem Bett schlafen
- Schweizer und Deutsches Fernsehen gucken
- Uster und Zürich erkunden (inklusive Limmatschiff!)
- ganz viel Schweizerdeutsch sprechen
- ersten August feiern
- all meinen Kleidern und Schuhen Hallo sagen (und einen Teil mitnehmen)

So überwiegt im Nachhinein das Positive doch noch den eher mühsamen Teil... Nun muss ich nur noch die etwas schwierige Anpassungszeit hier in den UK überstehen und dann ist alles wieder in Ordnung :-) Aber schon bald kommt mein Umzug in die neue WG und für dieses grässliche Monsterprojekt (so scheint es mir jedenfalls) gibt es ja genügend zu tun!