Friday 22 July 2011

Der Countdown läuft: Tag fünf - Vor ca. 1800 Jahren...


Was mich schon länger interessiert hat ist die Tatsache, dass es mehrere Tube- und Bushaltestellen gibt, die mit "-gate" enden. Nach einer ausführlichen Wikipedia-Recherche ;-) kann ich nun Folgendes berichten:

Um 200 bauten die Römer eine strategische Stadtmauer um Londinium. Vermutlich war der Einfall von Pikten im Norden Britanniens der Grund dafür, da die - von Erfolgshunger beflügelt - in den 180er Jahren den Hadrianswall überrannt hatten. Diese Stadtmauer, sie heißt "London Wall", war nebst dem Hadrianswall und dem Straßennetz eines der größten Bauprojekte der Römer in Britannien. Insgesamt wurden mehr als 1'300 Schiffsladungen mit circa 85'000 Tonnen Steinen aus Kent nach London verfrachtet. Die London Wall war knapp fünf Kilometer lang, hatte eine Dicke von zwei bis drei Metern und war sechs Meter hoch. Bis ins späte Mittelalter bildete diese Mauer die Grenze von London.

Natürlich braucht eine Stadtmauer auch Tore (sogenannte "Gates"), damit Händler und Reisende nicht nur "London von außen" besichtigen konnten (sprich eine sechs Meter hohe Mauer). Bis 350 gab es sechs solcher Tore, die Zahl wurde wegen der rasant wachsenden Bevölkerungszahl im Mittelalter erhöht. Als London schließlich im Mittelalter seine Jurisdiktion ausweitete, wurden auch die Grenzen der Stadt über die London Wall hinaus ausgeweitet (v.a. auch in Richtung Westen).

So kommt es, dass heute das Zentrum Londons - die City - eigentlich im Osten ist. Wer durchs moderne Bankenviertel spaziert, findet unzählige Kirchen, die von der langen Geschichte Londiniums zeugen.

Die London Wall (blau) wird südlich von der Themse begrenzt. Rechts (rot) schließt sie an den Tower von London (Gefängnis, heute Heimat der Kronjuwelen) an.

Kleine Teile der ursprünglichen London Wall sind auch heute noch in der City zu entdecken. Hier ein Bild von Cripplegate. (Ob sie dort wohl nur die "Verkrüppelten" rein und raus gelassen haben?)

1 comment:

  1. Hi Deborah - das ist aber ein ganz interessanter Eintrag. Super!
    Lea

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